Wieso der Super Bowl ein ganz besonderes Event ist
Super Bowl I – der damals noch gar nicht so hieß – fand am 15. Januar 1967 in Los Angeles statt. Als die Green Bay Packers die Kansas City Chiefs besiegte, war das Stadion tatsächlich nicht ausverkauft! Von den rund 95.000 Plätzen im Los Angeles Coliseum waren noch etwa 33.000 frei. Vermutet wird, dass es an den damals enormen Eintrittspreisen lag. Das Ticket kostete 12 Dollar! Super Bowl I war aber der einzige, der nicht ausverkauft war.
Mit knapp unter 62.000 Zuschauern war der erste Super Bowl – oder das „AFL NFL World Championship Game“, wie es damals noch hieß – auch lange das Endspiel mit den wenigsten Zuschauern. Das wurde (natürlich) in der Corona-Saison 2020 in Tampa unterboten, als „nur“ knapp 25.000 Fans dabei sein durften.
Mittlerweile ist der Super Bowl in anderen Dimensionen angekommen. Tickets kosten im Schnitt 10.000 Dollar (!), Werbespots werden pro 30 Sekunden für 7 Millionen Dollar verkauft. Geschätzt wird, dass rund um das Spiel Merchandise für 100 Millionen über den Tresen gehen. Der Umsatz in der Ausrichterstadt liegt bei etwa 700 Millionen. Insgesamt generiert der Super Bowl auf allen Ebenen Umsätze von um die 14 Milliarden Dollar. Das ist in etwa so viel, wie der gesamte Haushalt für das Land Brandenburg!
Aber wir Fans mögen den Gigantismus. Die große Show. Das perfekte Event. Wenn nach der Nationalhymne der Flyover sekundengenau über das Stadion brettert, bekommen wir auch zu Hause auf dem Sofa Gänsehaut. Wer noch kein Fan ist, schaltet trotzdem gerne ein, um die Halftime Show zu verfolgen. Eine Tradition, die es seit 1970 gibt. Damals war der deutschstämmige Musicalstar Carol Channing der Hauptact. Wir gehen nach dem Spiel glücklich um kurz vor 6 Uhr ins Bett und bestenfalls danach nicht zur Arbeit. Der Super Bowl hat aber auch eine traurige Seite. In dem Moment, in dem er zu Ende ist, dauert es am längsten bis zum nächsten NFL-Spiel – Anfang September.