01.03.2024 09:00
Gameday

Salary Cap, Dead Cap und Cap Space: Wie werden die Verträge in der NFL gemacht?

Der Salary Cap ist wie eine magische Grenze in den US-Profiligen, die jedes Team dazu zwingt, seine Spieler mit einem jährlichen Gehaltslimit zu bezahlen. Aber was steckt eigentlich dahinter und wie genau funktioniert dieses System in der NFL?

Der Salary Cap ist das finanzielle Dach, unter dem die NFL-Teams jedes Jahr ihre
Spielergehälter managen müssen. Regelverstöße werden mit Strafen geahndet, die von
finanziellen Bußgeldern bis zum Verlust von Draft-Picks reichen können.


Die Gehaltsobergrenze soll die Liga ausbalancieren und dafür sorgen, dass kein Team zu viel
ausgeben kann. In der NFL darf dieses Budget nicht überschritten werden, was als "hard cap"
bekannt ist. Aber es gibt nicht nur ein Maximum, sondern auch ein Minimum: Jedes Team
muss mindestens 89 Prozent seines Caps für Spielergehälter ausgeben.


Für die nächste Saison liegt der Salary Cap in der NFL bei 255,4 Millionen Dollar pro Team.
Diese Summe ergibt sich aus den Gesamteinnahmen der NFL, zum Beispiel durch
Ticketverkäufe oder TV-Verträge, dividiert durch die Anzahl der Teams.


Obwohl der Salary Cap die Gleichheit fördern soll, können findige General Manager durch
geschicktes Finanzmanagement und Vertragsverhandlungen dennoch Vorteile für ihr Team
herausholen. Es ist eine Kunst, die Regeln zu nutzen, um das Beste aus den finanziellen
Möglichkeiten herauszuholen.


Teams können sich normalerweise darauf verlassen, dass der Salary Cap in den letzten
Jahren stetig gewachsen ist, abgesehen von der Auswirkung der Corona-Krise, die zu einem
vorübergehenden Rückgang geführt hat.


Trotz strenger Regeln und offengelegter Verträge gibt es Wege, die Obergrenzen zu
umgehen. Zum Beispiel ermöglicht der "Signing Bonus" in der NFL oft kurzfristige Lösungen.
Darüber hinaus können Teams ungenutzte Gehaltsbudgets in die kommende Saison
übertragen, vorausgesetzt, sie haben in den letzten vier Spielzeiten im Durchschnitt
mindestens 89 Prozent ihres Gehaltsbudgets ausgegeben.


Für Spieler ist das garantierte Gehalt besonders wichtig, da es unabhängig von Entlassungen
oder Trades ausgezahlt wird. Der Rest des Vertrags wird im Laufe der Zeit verdient.
Der "Cap Hit" eines Spielers ist der Betrag, den er auf den Salary Cap seines Teams
anrechnet. Er besteht in der Regel aus dem Grundgehalt, dem Signing Bonus und den
Bonuszahlungen.


Bonuszahlungen werden oft als Anreiz genutzt und können in zwei Kategorien eingeteilt
werden: "Likely to be earned"; und "Not likely to be earned". Die ersten finden sich im Cap
Space wieder, während die letzteren nicht Teil der Gehaltsobergrenze sind.

Jedes Jahr werden Verträge neu strukturiert, um Cap Space zu schaffen, insbesondere wenn
Teams unter dem Salary Cap bleiben müssen. In diesem Zusammenhang kommt es auch
immer wieder zu Aktionen, die zu "Dead Cap" führen können, der weiterhin gegen den
Salary Cap gerechnet wird.


"Dead Cap" ist die Summe der bislang ausgezahlten Verträge, die mit dem verbleibenden
garantierten Gehalt addiert und vom bisherigen Gesamt-Cap Hit abgezogen wird. Das
Ergebnis ist der "Dead Cap". Dieser tritt besonders häufig auf, wenn Spieler während ihrer
Vertragslaufzeit entlassen werden und das garantierte Geld noch nicht komplett ausgezahlt
ist. Der Spieler erhält das restliche garantierte Geld und dieses Gehalt wird dem Team als
Dead Cap angerechnet. Ebenso kann "Dead Cap" vorkommen, wenn ein Spieler getradet wird
und das aufnehmende Team nicht den kompletten Vertrag des Spielers allein zahlt. Dann
muss das abgebende Team die restliche Summe weiter an den getradeten Spieler zahlen.

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