Kuhn-Kolumne Woche 10: Frankfurt, du warst großartig

Liebe Football-Freunde,

die zwei Frankfurt-Spiele sind vorbei und was haben wir für eine tolle Zeit gehabt. Ich bleibe noch ein paar Tage in Deutschland bei meiner Familie, bevor es wieder zurück in die USA geht.

First Down: Was für eine Stimmung

Das zweite Frankfurt-Spiel stand der ersten Partie stimmungstechnisch in Nichts nach. Die Patriots-Fans haben ein Heimspiel daraus gemacht und für eine tolle Atmosphäre gesorgt. Ich durfte erneut vor Ort sein und war als Stadium-Host direkt am Spielfeldrand. Das hat unglaublich Spaß bereitet. Ihr Fans habt diese zwei Wochen erneut zu einer unglaublichen Erfahrung gemacht, die in den USA hohe Wellen geschlagen hat, alle waren begeistert. Vielen Dank an alle, die da waren! Die New England Patriots haben das ganz große Programm aufgefahren, im Patriots-Haus waren erstmals die sechs Super-Bowl-Trophäen außerhalb des Landes ausgestellt. Ich kann nur meinen Hut davor ziehen, was in den vergangenen Wochen geleistet wurde. Die Krönung war der Sonntag inklusive Fanmarsch der Patriots-Anhänger zum Stadion. Da gab es eine perfekte Mischung aus deutscher Fankultur und American Football.

Second Down: Die Patriots am Scheideweg

Einzig sportlich war die Woche leider (erneut) kein Erfolg aus Sicht der New England Patriots. Das Team von Trainer Bill Belichick steht nun bei 2-8. Die Playoffs sind außer Reichweite, es scheint nur noch um den eigenen Pick zu gehen. Insbesondere die Offensive wirkte harmlos, sie konnte keinen Touchdown gegen die Indianapolis Colts erzielen. Quarterback Mac Jones wurde vor dem letzten Drive auf die Bank gesetzt und durch Bailey Zappe ersetzt. Auch wenn die entscheidende Interception von Zappe nach dem Fake-Spike alles andere als eine gute Entscheidung war, könnte ich mir vorstellen, dass die Patriots nach der Bye Week einen Quarterback-Wechsel überlegen. Und auch wenn es jahrelang unvorstellbar schien, könnte es nach der Saison vielleicht auch einen Trainerwechsel geben. Man hört immer häufiger, dass sich beide Seiten darauf einigen, nicht weiterzumachen. Ob es wirklich passieren wird, wird sich zeigen. Aber Besitzer Robert Kraft hatte mehrmals gesagt, dass das Spiel in Deutschland ein Pflichtsieg ist…

Third Down: C.J. Stroud macht einfach Spaß

Doch es gibt auch Storys in dieser Saison, die sehr schön sind. C.J. Stroud – Quarterback der Houston Texans – wirkt nach seinen ersten neun Spielen unfassbar reif. Der zweite Pick des diesjährigen Drafts greift nach der Trophäe des Offensive Rookie of the Year. In den vergangenen Wochen zeigt Stroud unglaublich starke Leistungen. Bereits am College hat er mir ganz gut gefallen und aktuell wirkt es so, als hätte Houston einen klasse Deal gemacht. Stroud hat bei den Tests nicht so gut abgeschlossen, aber das Wichtigste ist eben, wie ein Spieler auf dem Platz performt. Wenn man sieht, wie Deshaun Watson bei den Cleveland Browns spielt, hat Houston momentan wohl den besseren Quarterback. Stroud könnte der Heilsbringer für die Texans werden. Eine Franchise, die in den vergangenen Jahren wenig Erfolg hatte, könnte nun die eigenen Fans glücklich machen.

Fourth Down: Super-Bowl-Rematch

Die Deutschland-Spiele liegen hinter uns und doch gibt es auch in Woche 11 eine Partie, die man nicht verpassen darf. In der Nacht von Montag auf Dienstag gastieren die Philadelphia Eagles bei den Kansas City Chiefs und liefern sich ein packendes Rematch vom Super Bowl aus dem Februar. Und wer weiß, vielleicht wird es auch in dieser Saison so sein? Es wird sich anfühlen wie ein Playoff-Duell, weil beide Teams die Matchups überprüfen werden. Darauf können wir uns alle freuen. Beide Teams kommen aus der Bye Week und konnten sich auf das Duell bestens vorbereiten. Die Eagles werden alles daranlegen, um eine gelungene Revanche feiern zu können. Für mich ist Philadelphia sogar leichter Favorit, weil sie härteren Football spielen und bislang etwas vielseitiger wirken. Die Chiefs werden ordentlich gefordert sein. So oder so: Ich kann allen nur empfehlen einzuschalten, das sollte sich niemand entgehen lassen.

Euer Markus