Kuhn-Kolumne: Die größte Fehlentscheidung der Saison
Liebe Football-Freunde,
2023 ist vorbei, aber wir können uns auf ein mindestens genauso schönes 2024 freuen. Die NFL kehrt zurück nach München.
First Down: Altes Ass Flacco und starke Defensive
Die Geschichte rund um Joe Flacco läuft einfach weiter. Auch gegen die New York Jets zeigte der Quarterback der Cleveland Browns eine starke Leistung und führte sein Team damit in die Playoffs. Er spielt wie ein alter Cowboy, der nichts zu verlieren hat. Zwar macht Flacco auch jedes Spiel ein, zwei Fehler, aber am Ende zählen die Siege sowie Touchdowns und die liefert er Woche für Woche ab. Dazu kommen starke Running Backs und dies, obwohl Nick Chubb ausfällt. Die Stärke liegt aber vor allem in der Defensive, mit ihr ist alles möglich. Ich war am Silvesterabend auf einer Feier in New York und habe dort Cleveland-Profi Myles Garrett getroffen. Für mich ist er Defensivspieler des Jahres, er dominiert und ist das wichtigste Element der vielleicht besten Defensive. Am Donnerstag hat er sich noch einen Sack abgeholt und Sonntag mit mir gefeiert, das muss ein perfektes Wochenende für ihn gewesen sein. (lacht)
Second Down: Die größte Fehlentscheidung der Saison?!
Noch einen Tag vor Silvester sorgten die Schiedsrichter bei der Partie der Dallas Cowboys gegen die Detroit Lions für große Diskussionen. Bei der Two-Point-Conversion der Lions entschieden sie, dass Offensive Lineman Taylor Decker nicht den Pass hätte fangen dürfen, obwohl die TV-Bilder klar dafür sprechen, dass Decker alles richtig gemacht hat. Ich kann den Ärger komplett nachvollziehen. Wenn man als Team eine Woche für ein großes Spiel trainiert hat, scheinbar alles richtig gemacht hat und dann um den Sieg gebracht wird, ist man natürlich frustriert. Aber die enge Partie hat einmal mehr gezeigt, wie gut die Lions diese Saison sind. Unter Dan Campbell zeigen sie starke Leistungen und können oben mitspielen. Und natürlich liefert auch unser deutsche Wide Receiver Amon-Ra St. Brown ab. Die Cowboys haben nun den Titel in der NFC East in der eigenen Hand, aber ich habe das Bauchgefühl, dass Dallas gegen Washington patzt und die Eagles dank eines Sieges gegen die Giants doch noch an die Spitze rücken.
Third Down: Ravens als Favorit
Seit Wochen sage ich, dass die Baltimore Ravens mein Favorit sind - und sie geben mir immer wieder ein gutes Gefühl. Was war das erneut für ein dominanter Sieg gegen die Miami Dolphins? Sie bezwingen ihre Gegner nicht nur, sie dominieren sie. In jedem Mannschaftsteil stimmt es. Und spätestens nach Sonntag sollte es keine Diskussion mehr geben, wer der MVP in dieser Saison ist. Tyreek Hill hat nachgelassen, Christian McCaffrey ist jetzt angeschlagen und wird die letzte Woche der regulären Saison verpassen. Lamar Jackson hingegen führt sein Team zur besten Bilanz in der Liga. Fünf Touchdowns am Sonntag, um sich den Nummer-1-Seed zu sichern. Mehr braucht man dazu nicht sagen. Die Dolphins hingegen kassieren erneut eine bittere Niederlage gegen ein Spitzenteam und müssen in den Playoffs dringend eine Schippe drauflegen.
Fourth Down: So geht es nicht, Sean Payton!
Noch vor dem Spieltag gab es abseits des Rasens viel Drama in Denver. Die Broncos haben Russell Wilson gebencht und setzen in der Zukunft auf einen anderen Quarterback. Doch es geht nicht um Wilsons Leistungen, sondern um seinen Vertrag. Die Broncos wollen ihrem Quarterback nicht mehr so viel Geld zahlen und setzen ihn auf die Bank, damit er sich nicht verletzt und mehr Geld garantiert bekommt. Wilson ist aber nicht irgendein Quarterback, er könnte in der Hall of Fame landen und ist ein Super-Bowl-Champion. Sean Payton behandelt ihn aber wie einen Rookie. Das wirft ein schlechtes Licht auf die Franchise und vor allem auf ihn selbst. Wilson ist nicht mehr so gut wie in Seattle, aber ich glaube tatsächlich, dass es für Denver leichter wäre, wenn sie sich einen neuen Head Coach statt eines neuen Quarterbacks suchen würden. Aber die Broncos haben sich für Payton entschieden. Ich war mit Wilson auf dem College und kann nur sagen, dass er ein toller Kerl ist und ich ihm alles Gute für die Zukunft wünsche. Der wahre Verlierer der Geschichte aber heißt Sean Payton.
Das ist meine ganz persönliche Sicht der Dinge. Wie sehrt ihr es? Schreibt Eure Meinung gern in die Kommentare!
Euer Markus