12.04.2024 13:45
Noah Hülsmans

Kicker: Eine der größten Wundertüten im Draft

Beim Draft geht es um Quarterbacks, Receiver und die neuen Stars der Defense. Worüber allerdings kaum geredet wird sind die Special Teamer und Kicker. Aufsehen erregt ein Kicker nur, wenn er früher als erwartet gedraftet wird.

Wenn ein Kicker früh gedraftet wird, bringt das einen sehr großen Druck mitsich. Viele Fans und Experten sind überzeugt davon, dass NFL-Teams sich nicht vor der sechsten oder siebten Runde für einen Kicker entscheiden sollten, da es wichtigere Positionen gäbe. Wenn also ein Team sich schon in Runde fünf oder noch früher für einen Kicker entscheidet, wird davon ausgegangen, dass er zu einem der besten Kicker der NFL wird und wenig bis gar keine Fehler macht. Somit lastet auf Kickern wie Jake Moody (3. Runde), Cade York (4. Runde) oder Evan McPherson (5. Runde) noch einmal mehr Druck als auf einem Kicker ohnehin schon.

Kicker werden oft belächelt, da sie in dem ruppigen und sehr körperlichen Spiel auf einer Position spielen, bei der es zu deutlich weniger Körperkontakt kommt. Zudem gibt es extra Regeln, die die Kicker vor häftigen Einschlägen schützen sollen. Dennoch sind Kicker einer der wichtigsten Positionen eines NFL-Teams. Angefangen beim Kickoff. Ein schlechter Kickoff kann ganz schnell zu einem guten Return führen und das gegnerische Team in eine aussichtsreiche Position bringen und den Job der Defense erschweren. Hinzu kommen natürlich die Punkte, die ein Kicker erzielen kann. Oftmals ist es der Kicker eines NFL-Teams, der in einer Saison die meisten Punkte für das Team erzielt hat. Field Goals aber auch Extrapunkte können extrem spielentscheident sein und haben schon viele wichtige Spiele entschieden.

Diesem Druck standzuhalten ist eine Herraforderung, der nicht jeder gewachsen ist. So kommt es immer wieder dazu, dass hoch gedraftete Kicker mit riesigem Potenzial trotzdem schlecht performen, da sie dem Druck nicht standhalten können. Ein Kicker wird immer nur an drei bis vier Aktionen im Spiel bewertet. Hat der Kicker einen schlechten Tag und macht ein, zwei Fehler, fällt das viel mehr ins Gewicht als wenn eine anderer Spieler zwei Fehler in 40 bis 50 Spielaktionen macht. Zudem haben die meisten Teams nur einen Kicker auf dem Roster und viele andere Kicker warten nur auf eine Chance sich zu beweisen. Nur wenige Kicker haben hochdotierte Verträge. Kicker wie Justin Tucker oder Harrison Butker gehören zu den besten Kickern der NFL und bekommen daher auch mehr Geld als ein durchschnittlicher Kicker.

Dennoch ist es spannend zu sehen, wie unterschiedlich das Interesse an Kickern ist. Manche besonders talentierte Kicker werden früh gedraftet, andere werden gar nicht gedraftet. Welche Kicker sich am Ende in der NFl durchsetzen hat besonder etwas mit ihrer Beständigkeit und ihrer Fehleranfälligkeit und Konstanz zu tun.

Die Arbeit der Kicker wird oft unterschätzt und trotzdem spielen sie für ein NFL-Team oftmals so eine große Rolle. Sie können über Sieg oder Niderlage entscheiden mit einer Aktion.

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