26.04.2024 14:30
DraftNerd

NFL Draft 2024: Reaktionen zu Tag 1 - ein Ausblick auf Tag 2

Ein sensationeller erster Tag im NFL Draft 2024 ist nun Geschichte und bevor wir uns dem Ausblick zu Tag Zwei widmen und die besten noch vorhandenen Spieler vorstellen, geht der Blick noch einmal zurück auf einen rekordverdächtigen Abend. Vor allem die Offenses der 32 NFL-Teams wurden dabei verstärkt.

Beginnen wir mit den ersten Picks. Denn die Chicago Bears konnten gar nicht anders, als an erster Stelle ihre neue Quarterback-Hoffnung Caleb Williams zu draften. Der zeigte sich dann auch wenig überrascht und präsentierte später, dass er unter seinem stylischen Hemd bereits den ganzen Abend ein T-Shirt der Bears getragen hatte.

 

Bears der große Gewinner

 

Was Williams aber genauso wie viele Fans aus Chicago erst so richtig verzücken ließ, war die Tatsache, dass mit Rome Odunze auch noch ein wichtiger Receiver an neunter Stelle in die Windy City gelotst wurde. Caleb und Rome haben in den letzten Wochen bereits gemeinsam mit zwei weiteren Bears-Receivern trainiert und sind zusammen zum NFL Draft in Detroit angereist. Nun konnten sich auch beide gemeinsam auf den Weg nach Halas Hall auf der anderen Seite des Lake Michigans begeben.

 

Doch die zwei Angreifer waren nicht die einzigen Offensivkräfte, die sich über eine frühe Auswahl im Draft freuen durften. Mit 14 Talenten für die Offense auf den ersten 14 Picks wurde der bisherige Rekord von sieben Spielern in Folge nicht nur gebrochen, sondern geradezu torpediert.

 

Gebrochene Rekorde vor Rekordkulisse

 

Es sollte aber nicht der einzige Rekord sein, den laut NFL rund 150.000 Menschen Live vor Ort im Stadtpark der Motor City miterlebten. Denn sechs Quarterbacks wurden von den ersten zwölf Teams ausgewählt. Neben Caleb Williams landete Jayden Daniels bei den Washington Commanders an Zwei und Drake Maye ging zu den New England Patriots an Drei. Die große Überraschung war dann sicherlich Michael Penix Jr. an achter Stelle zu den Atlanta Falcons. Wenig später gelangten dann J.J. McCarthy an Platz Zehn zu den Minnesota Vikings und Bo Nix an Position Zwölf an die Denver Broncos.

 

Zwar wurden 1983 schon einmal sechs Quarterbacks in der ersten Runde gedraftet. Damals passierten aber vier der sechs Picks für Spielmacher erst ab dem 14. Pick. Dass sechs Signal-Caller nun in den Top Zwölf vom Board gingen, war in Mock Drafts zwar von mehreren kühnen Insidern so prognostiziert worden. So richtig daran glauben wollte trotzdem niemand.

 

Kirk Cousins und Michael Penix Jr. die Verlierer des Abends

 

Und zur unglaublichen Geschichte dieses denkwürdigen Abends gehören dann noch zwei weitere Tatsachen. Zum einen rieben sich nicht nur die Fans der Atlanta Falcons die Augen, als Michael Penix Jr. an achter Stelle zu ihrem Team gedraftet wurde, sondern überraschend war sicher auch die Erkenntnis, dass wesentlich weniger Trades in der ersten Hälfte des ersten Tages vom Draft gemacht wurden, als vorhergesagt.

 

Doch noch einmal zu den Falcons. Kirk Cousins wusste im Vorfeld, dass die Falcons in diesem Draft einen jungen Spielmacher draften wollten. Verblüfft wurde er nur davon, dass sein neues Team diesen Plan bereits in der ersten Runde forcieren würde, statt um ihn herum ein schlagkräftiges Starting Lineup aufzubauen.

 

Für Penix Jr. hätte es aber auch nicht schlimmer kommen können. Er wurde zwar mit dem Gehalt eines Top Acht Picks ausgestattet (fast 23 Millionen US-Dollar in den nächsten vier Jahren), jedoch muss er nun hinter dem Veteran lange Zeit ausharren, bis der aus seinem garantierten Vertrag aussteigen wird. Womöglich wird der Finalist um die National Championship erst mit 27 Jahren eine realistische Chance auf einen Startplatz erhalten.

 

Ausblick Tag Zwei im NFL Draft 2024

 

Wollen wir uns nun aber dem zweiten Tag im NFL Draft widmen. Denn heute gibt es in zwei Runden ganze 68 Picks Live auf RTL+ zu sehen. Weil bisher relativ wenige Verteidiger und vor allem Cornerbacks ihren Namen auf der großen Bühne in Detroit gehört haben, wird gewiss noch der ein oder andere potentielle Firstrounder in der zweiten Runde zu haben sein.

 

Genaueres, dann auch für den bald anstehenden dritten Tag, lässt sich mithilfe des Draft Guides nachlesen, der über diesen Link erhältlich ist. Mit über 160 Spielerprofilen wird es hier noch eine Menge Input zu den bisher gezogenen Spielern und den kommenden Prospects der nächsten Runden geben.

 

LINK ZUM DRAFT GUIDE

 

Den NFL Teams wird nicht entgangen sein, dass noch einige starke Cornerbacks auf dem Board verblieben sind. Allen voran sind Cooper DeJean und Kool-Aid McKinstry zu nennen. Auch Kamari Lassiter und Calen Carson dürften bald Namen werden, die in Detroit fallen.

 

Jer’Zhan “Johnny” Newton ist der letzte echte Nose Tackle in diesem Draft, dem vom ersten Tag an ein Startplatz zuzutrauen ist. Während ein anderer hoch dekorierter College-Defensive-Linemen in T’Vondre Sweat aufgrund mehrerer Eskapaden im Vorfeld zum NFL Draft wohl aus dem zweiten Tag fallen wird, kann sich Newton sicher sein, nicht mehr allzu lang auf einen Anruf warten zu müssen.

 

Der erste Linebacker und erste Safety werden auch irgendwann an Tag Zwei von Board gehen. Doch wird die Klasse tatsächlich relativ schwach von der NFL eingeschätzt, weshalb es noch ein wenig dauern könnte, bis auch Tyler Nubin, Junior Colson oder Edgerrin Cooper gewählt werden.

 

Offense bleibt die starke Seite im Draft

 

Vielmehr sind es dann doch wieder die Offensivkräfte, die sich größere Hoffnung machen dürfen. So blieb der Ansturm auf die Guards und Center dieses Jahrgangs bisher noch aus. Cooper Beebe, Dominick Puni und Christian Haynes können allerdings sofort als Starter auf Guard eingesetzt werden. Zach Frazier und der mit ein paar medizinischen Fragezeichen abgestempelte Jackson Powers-Johnson sind in gesunder Verfassung unmittelbare Upgrades für die Position des Centers.

 

So genannte “Red Flags” haben auch die Offensive Tackle, Kiran Amegadjie und Kingsley Suamataia, die vor allem deshalb nicht für die erste Runde in Betracht gezogen wurden. Bei Amegadjie sind auch medizinische Fragen ein Problem. Suamataia hingegen scheint sehr an seiner mormonischen Gemeinde in Utah zu hängen und wird in einer großen Stadt, wie New York City, Los Angeles oder Chicago eher weniger zurechtkommen, heißt es.

 

Der große Name, der nun auf den ersten Picks über allem schweben dürfte, ist allerdings Adonai “AD” Mitchell. Der Wide Receiver hat Diabetes Typ 1 und wurde für seinen sorglosen Umgang mit dieser chronischen Erkrankung von mehreren NFL-Teams kritisiert. Wahrscheinlich wird er jetzt aber trotzdem der erste Wide Receiver sein, der als nächstes gepickt wird.

 

Erst dann werden sich die Franchises den nächsten Talenten unter den Passempfängern widmen. Keon Coleman, Malachi Corley, Roman Wilson und Ladd McConkey sind insgesamt alles sehr unterschiedliche Receiver. Doch alle haben im passenden Umfeld einen enormen Wert.

 

Jetzt wird es so oder so für die meisten Spieler am zweiten Tag um den richtigen Landing Spot gehen, der darüber entscheidet, ob ein Prospect sofort in einer wichtigen Rolle starten wird oder erst langsam an das Team herangeführt wird. Die Auswahl an Tag Zwei bleibt damit spannend und immer noch gibt es enorm viel Talent für die Offenses und Defenses der einzelnen Teams in der NFL.

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